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2016-12-24

Das eigene und das Fremde - ein historischer unzutreffender reiner Konstruktivismus

Der unabhängige Nationalratsabgeordnete Markus Franz wird nicht müde zu betonen, dass man sich dem Islam und dem Orient gegenüber abgrenzen sollte und zieht eine Grenze zwischen Christentum und Islam.

Nun betrachten wir einmal die faktische Historie.
Herr Franz wird mir sicher zustimmen, dass ein wesentlicher Grundstein unser Kultur auf dem imperium romanum basiert. Nun Nordafrika war nach dem 3. punischen Krieg (Cato maior: "Ceterum censeo Carthaginem esse delendam") Teil des Imperium Romanum, Ägypten seit 31.v Christus nach dem Sieg des Octavian (Augustus) über Marcus Antonius, der vorher liebestrunken eine Provinz nach der anderen Königin Kleopatra schenkte, Israel spätestens im Jahr 70 n. Chr. nach der Niederschlagung im Jüdischen Krieges inkl. Zerstörung des salomonischen Tempels.
Vielleicht ist Herr Franz ja der Meinung, dass im Zuge des Vandalenreiches unter Geiserlich in Nordafrika, die Gegend wieder entfremdet wurde, allerdings waren die Vandalen ein ur-germanischer Stamm und sind damit pre-atavistisch wieder sehr was eigenes.

OK, vielleicht ist Herr Franz ja der Ansicht, dass aufgrund der Kreuzzüge und Türkenkriege das Fremde sehr fremd und feindlich ist!
Nun behaupte ich, dass die Türkenkriege nicht so extrem brutal waren, es waren meiner Meinung eher listenreichen informationsdienstliche Kriege (Türkensturz, getürkte Nachrichten, Tunnel und Gegentunnel bei der Belagerung von Wien, ein und denselben Stier immer anders angemalt auf den Zinnen der Burg zur Schau stellen). Und die Türken hätten diesen Schattenkrieg fast gewonnen, wäre da nicht ein kleinwüchsiger Homosexueller Prinz sich bei den Habsburgern als Feldherr vorstellen, den wegen seiner unmännlichen Art kein anderer europäischer Herrscher in seine Dienste stellen wollte und ein Polenkönig, der lang um den Anteil der potentiellen Beute bei Kriegsgewinn feilschte bevor man sich handelseinig war und Johann III. Sobieski seine Unterstützung bekundete.
Und die Habsburger waren äußerst dankbar, die Polen nahmen die ganze Kriegsbeute mit und Österreich bekam nur die Säcke mit dem Kaffee, den man zuerst für das Futter für die Kamele hielt und Prinz Eugen, der edle Ritter baute das größte prächtigste Schloss Belevedere, das architektonisch und epochal Verseille übertraf, während die Habsburger zur der Zeit noch im leicht mittelalterlichen Wien residierten. (Schönbrunn wurde erst später gebaut) und man ernannte den schwulen Zwerg zum General Feldmarschall und ließ ihm alle seine exzentrischen Eskapaden durchgehen, denn er war Prinz Eugen, der edle Ritter.
Wenn man den 30-jährigen Krieg und die deutsch-französischen Kriege (viele Dinge auf ein is sind verschwunden in Paris, ... vom canis bleibt nur grinis, ... sanguis aus der ensis...) so übertreffen diese sowohl an Grausamkeiten, als auch an Zerstörungen die Türkenkriege bei weitem. (Trotzdem würde niemand Schweden trotz Wallenstein oder Frankreich als das Fremde bezeichnen).

Nun kommen wir zum 1. Weltkrieg, hier war das osmanische Reich Alliierter des deutschen Kaiserreiches und Österreich.


Leider waren militärisch die romantischen Monarchien Österreich-Ungarn und das osmanische Reich die Schwachstellen diese Bündnis. Beide waren militärtechnologisch nicht am Stand der Zeit, beide konnten sich nicht mit der modernen brutaleren Art der Kriegsführung anfreunden und es fehlte beiden an ultimativen deutschen Siegeswillen. Die Briten und Franzosen stachelten außerdem die Balkan Völker bei Österreich-Ungarn und die Araber beim osmanischen Reich zum Freiheitskampf als taktische Kriegslist an. (Die gutmütigen Habsburger hätten den Balkan wie den Ungarn wahrscheinlich in absehbarer Zeit Selbstverwaltung gegeben, nur die Briten hatten ein gewisses Talent seit Lord Byron extrem radikale Freiheitskämpfer zu generieren. post scriptum: Dafür sind die Griechen immerwährend pleite, seitdem sie aus dem gut und effizient verwalteten osmanischen Reich ihre Freiheit erlangten, den Briten war der Kriegserfolg wichtig, deswegen ließen sie ein griechisches System durchgehen, wo alle Staatsdiener ihre ganzen Vettern ebenfalls in den Staatsdienst holen konnten).
Der dem Habsburgerreich ähnliche Alliierte des 1. Weltkrieg ist für Herrn Markus Franz also das Fremde??
Nun, vielleicht liegt es an der Religion.
Der Islam ist neben Christentum und Judentum eine der 3 abrahamitischen Religionen, wahrscheinlich ist die Ringparabel des Humanisten Lessing für Herrn Markus Franz ebenso das Fremde.

Das Fremde laut Herrn Markus Franz interagiert seit dem imperium romanum wesentlich historisch und kausal prägend seit 2000 Jahren mit dem eigenen. Und die Osmanen zerstörten bei der Eroberung von Konstantinopel nicht einmal wesentlich das oströmische Erbe (Hagia Sophia, Hippodrom) und selbst die kyrillischen Ikonen des orthodoxen serbischen Erbes am Balkan blieben im osmanischen Reich weitgehend erhalten)

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